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Saarland-Rallye 2008 · Samstag / lørdag · 13.9.2008

Veröffentlicht am 13.12.2013

Samstag, 13.9.08


Um 5 Uhr klingelte schon wieder der Wecker obwohl wir freitags abends bis nach halb ein in der Nacht warten mussten bis die Startzeiten für den nächsten Tag feststanden.
Um 6 sollte ich Harald in Merzig abholen – vorher ging’s aber noch zum Bäcker, denn frische Brötchen brauchten wir ja auch!
In Dillingen angekommen wurde noch schnell einmal alles gecheckt und Regenreifen aufgezogen – denn für heute war der gewünschte Regen so gut wie sicher. Bereits unterwegs nach Dillingen fielen die ersten Tropfen.

Samstag, 13.9.08


Um 5 Uhr klingelte schon wieder der Wecker obwohl wir freitags abends bis nach halb ein in der Nacht warten mussten bis die Startzeiten für den nächsten Tag feststanden.
Um 6 sollte ich Harald in Merzig abholen – vorher ging’s aber noch zum Bäcker, denn frische Brötchen brauchten wir ja auch!
In Dillingen angekommen wurde noch schnell einmal alles gecheckt und Regenreifen aufgezogen – denn für heute war der gewünschte Regen so gut wie sicher. Bereits unterwegs nach Dillingen fielen die ersten Tropfen.


Noch schnell ein Brötchen – ein letzte Check ob die Startzeit noch stimmt – und schon waren wir wieder unterwegs. Um Punkt 7.17 Uhr fuhren wir los in Richtung St. Wendel.


Wieder war ein wenig Nervosität zu spüren – aber wie auch am ersten Tag war diese wie weggewischt als wir am  Start der 1. WP „St. Wendeler Land“ standen. Nach einen ersten kurzen Tankservice gings los. Mittlerweile ist auch der Regen schon etwas stärker geworden – aber noch gar nichts im Vergleich dazu, was uns später noch erwarten sollte.
Die ersten knapp 13 km hatten es bereits in sich. Die Strecke war schon jetzt ganz schön rutschig aber durch den recht hohen Schotteranteil natürlich wie für uns gemacht. Nach rund 11 km konnten wir unseren „Gegner“ den gelben Schumann-Escort vor uns sehen. Aufgelaufen sind iwr nicht – doch waren wir ein wenig überrascht da dieser ja eine Minute vor uns gestartet war. Aber lange Zeit zum Überlegen hatten wir nicht. Denn kurz vor dem Ziel wurde es in einer Rechts 2 schon ziemlich eng für uns, da unserem Mazda die Straße fast ausging. Aber Dank meinem guten Fahrer ging das nochmal gut – aber die nächste Schrecksekunde ließ nicht lange auf sich warten...
In unserem Schrieb hatten wir notiert: über Kuppe voll durch ZIEL – Achtung Achtung 30 R3 in L3 (oder auch umgekehrt...) – das ZIEL ging dann auch noch voll allerdings die folgenden Kurven nicht mehr und es ging richtig zügig – eben voll – in einen Acker. Puh – da hatte nicht fiel gefehlt und es wäre ein Überschlag geworden! Aber wie auch schon kurz vorher schaffte Harald es, das Auto auf seinen vier „Füßen“ zu halten und den Mazda auch wieder zurück auf die Strecke zu bringen. Ich kann euch sagen – jetzt waren wir richtig wach!
An der DK angekommen notierten wir eine Zeit von 9.01,6 min – und damit sage und schreibe 50,2 sek schneller als unser Klassenkonkurrent Schumann/Schley! Ok – über Kuppe durch ZIEL voll war nicht die beste Idee – aber trotzdem war das eine Bombenzeit!


Von hier aus ging es dann direkt weiter zur 2. WP „Füsselberg“. Auch diese war uns größenteils schon aus vergangenen 200er-Rallys bekannt.
Als wenn wir nun nicht schon genug Schrecksekunden gehabt hätten wollte unsere Mazda dann kurz vor der ZK nicht mehr anspringen. Vielleicht hatten wir den Kleinen ja ein wenig geschockt...nun hieß es anschieben und Gott sei dank ließ er sich auch überzeugen und ist dann wieder angesprungen! Mann o Mann – so ein Stress am frühen Morgen.
Die WP an sich ist gut für uns gelaufen – wir sind ohne größere Zwischenfälle durchgekommen und waren auch hier wieder 4,1 sek schneller als der Escort. Von hier aus gings dann erst ins Regrouping – der Mazda wurde zur Sicherheit nicht mehr ausgemacht – und dann weiter in den Service. Mittlerweile regnete es in Strömen, was sich auch nicht mehr wirklich ändern sollte. Im Service haben wir dann mal den Motor abgestellt um zu versuchen ob er wieder angeht und – ja – der Mazda hatte sich wieder beruhigt, und die Zündung funktionierte prima. Nach noch zwei Versuchen wurde noch schnell aufgetankt und schon gings auf die zweite Runde der beiden vorherigen Prüfungen.


Für den zweiten Durchgang hatten wir unseren Schrieb ein wenig geändert und so lief dann diesmal alles glatt. Im Ziel angekommen waren wir natürlich etwas langsamer als bei ersten Mal – das hatte aber auch damit zu tun dass die Strecke nun noch nasser und noch rutschiger war. Am Schluss hatten wir aber doch noch mal 27,2 sek auf Team Schumann/Schley rausgefahren. Nun meinte Harald, wir könnten die Sache nun ein wenig vorsichtiger angehen – also ohne ein zu großes Risiko einzugehen – nur noch Ankommen war wichtig!


Die zweite Durchfahrt der WP Füsselberg lief genauso problemlos wie beim ersten Mal und dann ging es zurück nach Dillingen. Hier stand dann der erste größere Service auf dem Programm. Hier haben Harald und Dietmar die Bremsbelege gewechselt. Die Regenreifen waren das einzig richtige – und so bliebe diese drauf. Nach 20 min gings pünktlich wieder raus auf die Strecke.
Die nächste Prüfung war die legendäre „Wahlener Platte“ – hier hatte Walter Röhrl 1983 einen heftigen Abflug – und auch in diesem Jahr wurde die Röhrl-Kurve wieder gefahren. Auf Grund des weiter anhaltenden Regens war es auch hier mehr matschig und nass als wir vorher angenommen hatten. Da wir ja nun aber etwas vorsichtiger unterwegs waren war auch diese WP ohne ganz große Probleme zu fahren. Harald klagte über etwas Aquaplanig – was beim zweiten Durchgang allerdings noch schlimmer werden sollte. Insgesamt muss ich sagen dass mir diese WP am besten gefallen hat. Nicht allein deshalb, weil sie in Niederlosheim gestartet wurde – nein auch die Streckenführung gefiel mir wirklich gut. Ich denke diese Strecke wäre auch WM-würdig. Auch hier nahmen wie unseren Konkurrenten wieder fast eine Minute ab.


Von hier aus ging es dann zur längsten Wertungsprüfung der Rallye – „Steine an der Grense“ mit über 20 km. Hier waren jede Menge lange Geraden, oft auch bergab, zu bewältigen. Diese Strecke gingen wir mit großen Respekt an. Auch hier erwartete uns eine einzige Rutschbahn und wegen der starken Regens wurde sogar das Ziel um ca. 280 m vorverlegt, da es sonst sicher kein Halten mehr gegeben hätte.
Wieder konnten wie 33,5 sek Vorsprung rausfahren – und schon ging es zurück in den Service nach Dillingen.


Diesmal hatten wir nur 15 min – und nach etwas zu trinken und einer Kleinigkeit zu essen wollte ich nochmal schnell auf die Toilette. Wie den ganzen Tag schon regnete es Bindfäden und die Zeit drängte – also ging ich schnellen Schrittes in Richtung Treppe die zum Eingang der Halle führte. Und kaum hatte ich einen Fuß auf die Treppe gesetzt, die sich irgendwie durch den Regen wohl in eine Rutschbahn verwandelt hatte, verlor ich den Halt und schaffte nun dass was Harald bei der ersten WP verhindert hatte – ich geriet ins Fallen und überschlug mich so, dass ich dachte o Mann, das wars jetzt...jetzt hast du sicher alle Knochen gebrochen...Gott sei Dank stellte ich dann auf die schnelle keine größeren Verletzungen fest – schnell schnell noch aufs Klo und zurüch ins Auto...später sollte ich dann die blauen Flecken und Blessuren finden – aber das war nun nicht wichtig...wir mussten wieder los.


Die WP 9 hieß wieder „Wahlener Platte“ – und der Zustand der Strecke hatte sich weiter verschlechtert. Harald musste fast ständig mit Aquaplanig kämpfen und zu allem Übel trafen wir dann noch einen Stein der mitten auf dem Weg lag. Nachdem wir im Ziel waren fiel uns auf, dass das Warnlicht vom Mitteldifferenzial zu blinken angefangen hatte. Harald erklärte mir, dass man dieses eigentlich blockieren kann um in schwerem Gelände besser voran zu kommen – und dass nur dann diese Licht angehen sollte. So lange es noch blinkte merkte Haralt noch keinen Unterschied im Fahrverhalten – aber noch auf der Verbindungsetappe zu WP 10 wurde aus dem Blinken ein Dauerlicht – und das Differenzial blockierte ständig.
Ich dachte schon – ok, das wars – aber Harald meinte, wir veruchen das jetzt – mehr als ganz kaputt gehen kanns jetzt nicht mehr und dann ist ja immer noch Zeit zum aufhören...
Also ging es mit „defektem“ Mitteldiff auf die schwierigen 20 km der WP „Steine an der Grenze“ – und unser Mazda hat nicht aufgegeben. Mit furchtbar qualmendem Differenzial kamen wir ins Ziel und mussten nun von hier aus noch zum ersten Rundkurs in Dillingen.


Immer noch hieß es zittern ob das Differenzial halten sollte bis zum Schluss. Das wäre ja auch zu ärgerlich gewesen, so kurz vor Schluss noch auszuscheiden. An der ZK der WP 11 angekommen staute sich erst einmal alles. Nach einer Weile wurde die Prüfung dann neutralisiert – was uns natürlich nicht ganz ungelegen kam.
Von hier aus ging es dann noch in dem letzten Service – hier schraubten wir dann noch die Schutzplatte unterm Auto ab um dem Differezial etwas mehr Luft und dadurch Kühlung zu verschaffen und wenige Minuten später standen wir wieder am Start des Stadtrundkurses in Dillingen. Immer noch war die Strecke nicht offen – einer der Teilnehmer hatte nach einem Motorschaden sein Öl fast über die komplette Strecke verteilt und das musste erst weg. Da es hierfür nur einen Besen gab dauerte das noch eine Weile. Aber dann ging es los. Die letzte WP – noch 7,59 km zittern. Würde der Mazda halten? Schaffen wir es anschließend noch bis ins Ziel zurück an die Halle?? Drei Runden – dann die Ausfahrt – es war geschafft! Meine erste und auch unsere erste gemeinsame große Rallye war geschafft. Wir waren im Ziel und hatten sogar souverän die Klasse gewonnen. 4.35,2 min Vorsprung vor dem zweiten konnten wir bis ins Ziel retten. Im Gesamt lagen wie zum Schluss auf einem guten 22. Platz.


Nach Zielankunft gings dann erst einmal zu unserem Service-Team. Dort gabs dann mal ein Bierchen und etwas zu futtern. Und anschließend ging es zur Siegerehrung in den Lokschuppen. Erstmal in der Halle zur Ruhe gekommen überkam und alle die Müdigkeit ziemlich schnell, was aber der Freude über das Erreichte keinen Abbruch tat. Ich hoffe wirklich das war nicht die letzte große Rallye die Harald und ich zusammen gefahren sind! Es hat super viel Spaß gemacht – wenn es auch viel anstrengender und aufwendiger war als eine Rallye200. Ich könnte das jede Woche machen ;o))


Unsere nächste Rallye wird die Rally Luxemburg sein – diese findet am 10./11.10.08 in Mertzig statt.

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